«Die Einfachheit des Konzepts spricht für sich»
Auch nach 20 Jahren brauche es den KMU Lehrbetriebsverbund immer noch, sagt dessen Gründer Urs Berger, stv. Direktor Wirtschaftskammer und Leiter Berufs- und Weiterbildung.
Standpunkt: Herr Berger, Sie haben vor rund 20 Jahren den KMU Lehrbetriebsverbund, den LBV, konzeptioniert und danach im Jahr 2000 mit fünf Lernenden gestartet. Heute darf man sagen, dass der LBV eine Erfolgsgeschichte ist. Braucht es dieses Angebot denn immer noch?
Urs Berger: Absolut. Unser Ziel ist es nach wie vor, kleine- und mittelgrosse Betriebe der Region zur Ausbildung von Lernenden zu motivieren und somit neue Lehrstellen zu schaffen. Es ist ein dringendes Anliegen für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz, dass wir die Ausbildungsquote von zwei Dritteln konstant halten. Was heisst das? Das heisst, dass rund zwei Drittel aller Sekundarschulabgängerinnen eine berufliche Grundbildung absolvieren. Mit diesem Ziel vermeiden wir eine Verakademisierung der Gesellschaft, wie sie in anderen Ländern stattfindet oder stattgefunden hat. So können wir gewährleisten, dass die Fachkräfte, die es in den Unternehmen braucht, auch weiterhin nahe am Markt ausgebildet werden und wir fit für die Zukunft sind. Im Übrigen fördern wir im KMU Lehrbetriebsverbund bewusst auch Lernende, welche die Berufsmatur absolvieren.
Welche Gründe sprechen für eine Zusammenarbeit mit dem KMU Lehrbetriebsverbund?
Grundsätzlich spricht die Einfachheit des Konzepts für sich. Die Unternehmen fokussieren sich auf die praktische Ausbildung der Lernenden, während der LBV sich um alle administrativen Vorgänge, inklusive Rekrutierung, sowie um den schulischen Teil der Ausbildung kümmert. Man könnte dies fast mit der HR-Abteilung eines Grossunternehmens vergleichen, einfach ausschliesslich für Lernende. Für Unternehmen, die zuvor noch nie ausgebildet haben, bietet der LBV den optimalen Einstieg in die Berufsbildung.
Dann ist der LBV also vor allem auf Betriebe ausgerichtet, die neu ausbilden?
Nein, auf keinen Fall. Es machen auch viele Betriebe mit, die sehr gut selbständig ausbilden könnten. Sie schätzen aber eben gerade die administrative und schulische Entlastung, die sie durch den LBV erhalten. Der LBV übernimmt zum Beispiel für die Betriebe die Rekrutierung von der Ausschreibung bis hin zur Durchführung von Bewerbungsnachmittagen und Einzelvorstellungsgesprächen. Danach erhält der angeschlossene Lehrbetrieb ein bis zwei Vorschläge von Bewerberinnen und Bewerbern, mit denen eine Schnupperlehre durchgeführt werden kann. Somit muss sich der Betrieb nicht um die Ausschreibung oder die gesamte Bewerberadministration kümmern und spart so erheblich viel Zeit ein.
Und wenn ein Betrieb die Rekrutierung trotzdem selber durchführen will?
Das ist selbstverständlich auch möglich. Alle unsere Dienstleistungen können im Gesamtpaket, aber auch modular bezogen werden. Die Ausbildung von Lernenden ist sehr individuell und je nach Betrieb unterschiedlich. Das schauen wir gemeinsam mit den Betrieben bei einem Gespräch an und zeigen ihnen die verschiedenen Optionen auf, sodass wir die bestmögliche Lösung für den Betrieb finden.
Von welchen Vorteilen profitieren die Lernenden?
Unser Coachingprogramm, das auf die Lernenden ausgerichtet ist, fördert vor allem die Sozial- und Selbstkompetenzen,
die ebenso wichtig sind wie die fachlichen Fähigkeiten. Wir führen beispielsweise einmal im Semester ein Standortgespräch mit jedem und jeder einzelnen Lernenden durch. Dort nehmen auch die Eltern teil, denn die Zusammenarbeit mit ihnen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Lehre.
Anja Grönvold
Urs Berger: Absolut. Unser Ziel ist es nach wie vor, kleine- und mittelgrosse Betriebe der Region zur Ausbildung von Lernenden zu motivieren und somit neue Lehrstellen zu schaffen. Es ist ein dringendes Anliegen für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz, dass wir die Ausbildungsquote von zwei Dritteln konstant halten. Was heisst das? Das heisst, dass rund zwei Drittel aller Sekundarschulabgängerinnen eine berufliche Grundbildung absolvieren. Mit diesem Ziel vermeiden wir eine Verakademisierung der Gesellschaft, wie sie in anderen Ländern stattfindet oder stattgefunden hat. So können wir gewährleisten, dass die Fachkräfte, die es in den Unternehmen braucht, auch weiterhin nahe am Markt ausgebildet werden und wir fit für die Zukunft sind. Im Übrigen fördern wir im KMU Lehrbetriebsverbund bewusst auch Lernende, welche die Berufsmatur absolvieren.
Welche Gründe sprechen für eine Zusammenarbeit mit dem KMU Lehrbetriebsverbund?
Grundsätzlich spricht die Einfachheit des Konzepts für sich. Die Unternehmen fokussieren sich auf die praktische Ausbildung der Lernenden, während der LBV sich um alle administrativen Vorgänge, inklusive Rekrutierung, sowie um den schulischen Teil der Ausbildung kümmert. Man könnte dies fast mit der HR-Abteilung eines Grossunternehmens vergleichen, einfach ausschliesslich für Lernende. Für Unternehmen, die zuvor noch nie ausgebildet haben, bietet der LBV den optimalen Einstieg in die Berufsbildung.
Dann ist der LBV also vor allem auf Betriebe ausgerichtet, die neu ausbilden?
Nein, auf keinen Fall. Es machen auch viele Betriebe mit, die sehr gut selbständig ausbilden könnten. Sie schätzen aber eben gerade die administrative und schulische Entlastung, die sie durch den LBV erhalten. Der LBV übernimmt zum Beispiel für die Betriebe die Rekrutierung von der Ausschreibung bis hin zur Durchführung von Bewerbungsnachmittagen und Einzelvorstellungsgesprächen. Danach erhält der angeschlossene Lehrbetrieb ein bis zwei Vorschläge von Bewerberinnen und Bewerbern, mit denen eine Schnupperlehre durchgeführt werden kann. Somit muss sich der Betrieb nicht um die Ausschreibung oder die gesamte Bewerberadministration kümmern und spart so erheblich viel Zeit ein.
Und wenn ein Betrieb die Rekrutierung trotzdem selber durchführen will?
Das ist selbstverständlich auch möglich. Alle unsere Dienstleistungen können im Gesamtpaket, aber auch modular bezogen werden. Die Ausbildung von Lernenden ist sehr individuell und je nach Betrieb unterschiedlich. Das schauen wir gemeinsam mit den Betrieben bei einem Gespräch an und zeigen ihnen die verschiedenen Optionen auf, sodass wir die bestmögliche Lösung für den Betrieb finden.
Von welchen Vorteilen profitieren die Lernenden?
Unser Coachingprogramm, das auf die Lernenden ausgerichtet ist, fördert vor allem die Sozial- und Selbstkompetenzen,
die ebenso wichtig sind wie die fachlichen Fähigkeiten. Wir führen beispielsweise einmal im Semester ein Standortgespräch mit jedem und jeder einzelnen Lernenden durch. Dort nehmen auch die Eltern teil, denn die Zusammenarbeit mit ihnen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Lehre.
Anja Grönvold